Eizellspende in Deutschland – Wissenswertes zum Ablauf, den Kosten und der rechtlichen Situation

Die Eizellspende ist in Deutschland eigentlich kein Thema, für viele Paare aber dennoch eine große Hoffnung. Eizellenspenden sind längst ein etablierter Weg zum Elternglück für Menschen, die dazu einer Kinderwunschbehandlung bedürfen. Hierzulande werden derartige Behandlungen aus rechtlichen Gründen allerdings nicht durchgeführt. So begeben sich Paare mit Kinderwunsch oftmals ins Ausland, um von einer dort legalen Eizellspende zu profitieren. Auf diesem Wege kann sich ihr Kinderwunsch möglicherweise doch noch erfüllen, obwohl es auf natürlichem Wege nicht geklappt hat.

Wer sich sehnlichst ein Kind wünscht, kann von den vielfältigen Möglichkeiten der modernen Reproduktionsmedizin profitieren. Dazu gehört auch die Eizellenspende. Im Folgenden erfahren Interessierte viel Wissenswertes und können zunächst unabhängig recherchieren, bevor sie sich beispielsweise an eine Kinderwunschklinik wenden.

Der Ablauf einer Eizellspende

Die Eizellenspende ist gewissermaßen das weibliche Pendant zur Samenspende, aber weitaus weniger bekannt. Das liegt vor allem an rechtlichen Regelungen, die diese Methode der Reproduktionsmedizin teilweise verbieten. Interessierte möchten aber dennoch wissen, was es damit auf sich hat und inwiefern es sich möglicherweise um eine Option zur Erfüllung ihres Kinderwunsches handelt.

Damit eine Eizellspende erfolgen kann, erfolgt zunächst eine medikamentöse Stimulation der Eierstöcke der Spenderin. So reifen mehrere Eizellen heran, die dann entnommen werden können. Die von der Spenderin zur Verfügung gestellte Eizelle wird dann mit dem Samen des Vaters befruchtet und der Empfängerin transferiert. Die Empfängerin soll so schwanger werden und das Kind austragen. Auf diese Art und Weise können Paare ihrer ungewollten Kinderlosigkeit ein Ende bereiten und endlich Eltern werden.

Zur Befruchtung der Eizelle wird typischerweise der Samen des Partners der austragenden Frau verwendet, sodass dieser auch der biologische Vater des Kindes ist. Zu diesem Zweck wird entweder auf die intrazytoplasmatische Spermieninjektion oder In-vitro-Fertilisation zurückgegriffen. Anschließend findet der Embryotransfer statt, der im Erfolgsfall zur Schwangerschaft führt.

Die rechtliche Situation der Eizellenspende in Deutschland

Weltweit gibt es zum Teil sehr unterschiedliche rechtliche Regelungen zur Eizellenspende. In Deutschland ist das Embryonenschutzgesetz maßgebend für die hiesige Reproduktionsmedizin. Gemäß § 1 Embryonenschutzgesetz ist die Eizellspende in Deutschland nicht erlaubt.

Der deutsche Gesetzgeber verbietet es, fremde Eizellen zu übertragen. Hierzulande darf somit keiner Frau eine Eizelle entnommen werden, um diese künstlich zu befruchten und dann einer anderen Frau zu transferieren.

Nicht nur die Durchführung einer Kinderwunschbehandlung mit Eizellenspende ist in Deutschland verboten, sondern auch Behandlungen, die diese vorbereiten. Paare aus Deutschland, die auf eine Eizellspende setzen, müssen somit die gesamte Kinderwunschbehandlung im Ausland durchlaufen.

In Europa existieren einige Länder, in denen Eizelltransplantationen legale und übliche Methoden der Reproduktionsmedizin sind.

5 Tipps für eine erfolgreiche Kinderwunschbehandlung mit Eizellspende

In der modernen Reproduktionsmedizin kommen unterschiedliche komplexe Verfahren zum Einsatz. Die Eizelltransplantation ist eine dieser Methoden und kann Paaren ihren Kinderwunsch erfüllen. Ungewollt kinderlose Paare setzen große Hoffnungen in eine solche Eizellenspende.

Eine Erfolgsgarantie kann es allerdings nicht geben. Es schadet aber nicht, die folgenden Tipps zu beherzigen und so gute Bedingungen für eine Schwangerschaft zu schaffen:

  • Überprüfen Sie im Vorfeld Ihren Impfstatus und holen Sie eventuell fehlende Impfungen nach!
  • Ernähren Sie sich gesund und ausgewogen!
  • Vermeiden Sie Koffein, Nikotin und Alkohol!
  • Lassen Sie Ihren Hormonstatus überprüfen!
  • Setzen Sie sich nicht unter Druck!

Auf diese Art und Weise können Frauen die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Schwangerschaft schaffen. Auch diejenigen, die gegebenenfalls auf eine Eizellspende zurückgreifen, sollten diese Aspekte berücksichtigen.

Checkliste: So finden Sie die richtige Kinderwunschklinik

Die Auswahl der richtigen Kinderwunschklinik ist für ungewollt kinderlose Paare von größter Bedeutung. Aus diesem Grund sollten sie sich Zeit für die Recherche nehmen und nicht vorschnell die erstbeste Klinik auswählen. Stattdessen sollten sie genau wissen, wem sie ihr Vertrauen schenken. Die folgende Checkliste dient in diesem Zusammenhang als Orientierungshilfe und zeigt auf, worauf es konkret ankommt:

  • hohe Beratungskompetenz
  • ansprechendes Ambiente
  • transparente Arbeitsweise
  • moderne Ausstattung
  • gute Erreichbarkeit
  • ausführliche Diagnostik
  • individuelle Behandlungspläne
  • unterschiedliche Verfahren
  • umfassende Erfahrung
  • höchste Hygienestandards

Wenn das Kinderwunschzentrum in sämtlichen Bereichen punkten kann und insgesamt einen positiven Eindruck hinterlässt, kann man sich dort gut aufgehoben fühlen.

Es schadet allerdings auch nicht, Erfahrungen anderer Paare zu recherchieren. Zudem muss man selbstverständlich auch an die Kosten denken und diese erfragen.

Warum kann man in Deutschland keine Eizellspende in Anspruch nehmen?

Obwohl auch in Deutschland zahlreiche Kinderwunschzentren existieren, ist die Eizellspende hierzulande keine Option. Technisch wäre diese problemlos zu realisieren, doch die Rechtslage verhindert dies.

Aus diesem Grund gehen viele Paare ins Ausland und lassen sich dort behandeln, wenn sie in der Eizellenspende ihre letzte Chance auf das ersehnte Babyglück sehen.

Wer profitiert von einer Kinderwunschbehandlung mit Eizellspende?

In Anbetracht der vielfältigen Methoden der Reproduktionsmedizin stellt sich regelmäßig die Frage, in welchen Fällen die Eizellspende sinnvoll ist.

Grundsätzlich bietet sich eine Eizellenspende für Frauen an, die keine Eizellen oder keine gesunden Eizellen produzieren können und daher unfruchtbar sind. Die Gebärmutter muss allerdings gesund sein, um eine erfolgreiche Schwangerschaft zu ermöglichen.

Welche Risiken birgt eine Eizellspende?

Eine Eizellspende geht zunächst mit gewissen Risiken für die Spenderin einher und ist auch deshalb in Deutschland nicht erlaubt. Darüber hinaus hat auch die Frau, der die befruchtete Eizelle transferiert wird, ein erhöhtes Risiko für Schwangerschaftshypertonie.

Auch Blutungen kommen gehäuft vor. Aus diesem Grund ist eine engmaschige medizinische Betreuung von besonders großer Bedeutung.

Achtung! Tipp aus der Redaktion

Kinderwunschkliniken präsentieren gerne niedliche Babyfotos, die von ihren erfolgreichen Behandlungen zeugen. Paare mit unerfülltem Kinderwunsch sehnen sich nach Nachwuchs und sind daher besonders empfänglich für eine solche Vorgehensweise.

Dabei sollten sie aber stets realistisch bleiben und den folgenden Tipp aus unserer Redaktion beherzigen.

Betrachten Sie die Erfolgschancen einer Kinderwunschbehandlung realistisch!

Moderne Technik und große Fortschritte auf dem Gebiet der Reproduktionsmedizin haben in den vergangenen Jahren bereits zahlreichen Familien zum ersehnten Nachwuchs verholfen. Erfolgsgarantien kann es hier aber dennoch nicht geben.

Gute Erfolgsquoten der Kinderwunschklinik sind zwar sehr vielversprechend, aber im Einzelfall kommt es immer wieder vor, dass sich der Kinderwunsch nicht erfüllt.

Selbst eine Eizellenspende kann keine erfolgreiche Schwangerschaft garantieren. Dessen muss man sich bewusst sein, wenn man sich auf eine Kinderwunschbehandlung einlässt. Diese ist eine Chance, aber keine Garantie.