Infans-Konzept in Kitas

Das sogenannte Infans-Konzept findet regelmäßig als Grundlage für pädagogische Einrichtungen der Frühpädagogik Anwendung.

Dementsprechend kommt das Infans-Konzept vor allem in Kitas zum Einsatz und dient dort als zentraler Leitfaden für die pädagogische Arbeit. Es vereint eine Richtschnur für die pädagogische Arbeit mit Visionen für die Zukunft. Im Mittelpunkt steht dabei stets der Betreuungs- und Bildungsauftrag der Elementarpädagogik.

Eltern, Erzieher/innen und alle anderen Interessierte, die mehr über das Infans-Konzept erfahren möchten, bekommen hier aufschlussreiche Informationen. Eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema lohnt sich und klärt über die Eigenheiten dieses Konzeptes auf.

Das macht das Infans-Konzept in der Frühpädagogik aus

Kennzeichnend für das frühpädagogische Infans-Konzept ist vor allem die Tatsache, dass es einerseits als Richtschnur für die Arbeit in der pädagogischen Einrichtung dient und andererseits Visionen für die Zukunft bereithält. In erster Linie geht es um nachhaltige Lernerfolge im Kindergarten, die die Kinder auf ihr weiteres Leben vorbereiten und ihnen eine umfassende Förderung zuteilwerden lassen.

Im Fokus stehen zuerst die Interessen des Kindes und ihre Vereinbarkeit mit den Zielsetzungen der Eltern, Erzieher/innen sowie der gesamten Gesellschaft.

Infans steht hier für das Institut für angewandte Sozialisationsforschung, das als eigenständiges wissenschaftliches Institut agiert und sich vor allem mit der frühen Kindheit befasst. Seit den 1980er-Jahren existiert das Institut und legt besonderen Wert auf die Verbindung aktueller Forschungsergebnisse mit dem praktischen Kindergartenalltag. Theorie und Praxis gehen hier Hand in Hand und machen auch das Infans-Konzept aus.

Das Portfolio innerhalb des Infans-Konzepts

Überall dort, wo das Infans-Konzept in der Kita zum Einsatz kommt, rückt das Portfolio in den Mittelpunkt des Interesses. Das Portfolio ist ein wesentliches Element des Infans-Konzepts und wird hier als wichtiges Instrument eingesetzt. Kennzeichnend für das Portfolio ist die Tatsache, dass es für jedes einzelne Kind angelegt wird und alle relevanten Informationen über das betreffende Kind übersichtlich darstellt. Auf diese Art und Weise können sich Erzieher/innen schnell einen ersten Eindruck von dem Kind verschaffen und so optimal auf dessen individuellen Bedürfnisse eingehen.

Das Portfolio eines Kindes setzt sich stets aus verschiedenen Elementen zusammen. Die jeweiligen Erziehungsziele sowie die angewandten Maßnahmen finden darin ebenso wie Dokumentationen und Beobachtungen Platz. Weiterhin werden die Arbeiten des Kindes gesammelt.

Die Eltern sollten selbstverständlich mit einbezogen werden, da sie viel zur Persönlichkeitseinschätzung beitragen können. Gleichzeitig sollten sie Einsicht in das Portfolio erhalten. Transparenz und Zusammenarbeit sind folglich von großer Bedeutung für den Erfolg des Infans-Konzepts im Kindergarten.

Vor- und Nachteile des Infans-Konzepts in der Kita

Wenn es um die Kita-Konzeption geht, stehen zahlreiche Ansätze zur Auswahl. Das Infans-Konzept ist nur eine der zahlreichen Optionen. Kita-Verantwortliche, die sich auf Konzeptsuche befinden, sollten sich dessen bewusst sein und stets genau abwägen. Dazu gehört es unter anderem auch, das Infans-Konzept zu durchleuchten und sich den Vor- sowie Nachteilen zu stellen.

Der hohe Aufwand, der mit dem Infans-Konzept einhergeht, ist ohne Frage ein großer Nachteil. Durch die Betreuung vieler Kinder sowie fehlender pädagogischer Kräfte kann es sehr schwierig sein, sich für die Beobachtung jedes einzelnen Kindes ausreichend Zeit zu nehmen. Außerdem bedarf es noch umfassender Dokumentationen und eines ausführlichen Portfolios.

Die zeitlichen Kapazitäten dafür lassen sich im Kita-Alltag oftmals kaum schaffen. Die gesamte Einrichtung muss darauf ausgerichtet sein und die Weichen für die Umsetzung des Infans-Konzepts stellen.

Zunächst ist es nicht einfach, das Infans-Konzept in den Kita-Alltag zu integrieren. Pädagogische Einrichtungen profitieren aber auch von diesem Schritt, denn dieses frühpädagogische Konzept kann vor allem folgendermaßen punkten:

  • interessengerechte Förderung jedes einzelnen Kindes
  • umfassende Informationen über jedes einzelne Kind
  • Schaffung verschiedener Räume unter Berücksichtigung der Interessen
  • Festlegung individueller Erziehungsziele
  • kontinuierliche Übersicht über die Entwicklung des jeweiligen Kindes

Checkliste zur Anwendung des Infans-Konzepts im Rahmen der Kita-Eingewöhnung

Wenn es um die Anwendung des Infans-Konzepts in Kitas geht, darf man nicht nur den damit verbundenen Aufwand sehen, sondern sollte die positiven Aspekte dieses Ansatzes zu schätzen wissen. Wer davon überzeugt ist, kann das Infans-Konzept vor allem im Rahmen der Kita-Eingewöhnung anwenden. Die folgende Checkliste zeigt auf, worauf es dabei ankommt:

  • Dauer der Eingewöhnungsphase je nach Kind 3 bis 16 Tage
  • langsame Steigerung der Aufenthaltsdauer während der Eingewöhnung
  • Begleitung der Eingewöhnung durch ein Elternteil
  • ausführliche Beobachtung des Kindes während der Eingewöhnungsphase

Welche Ziele hat das Infans-Konzept?

Das Infans-Konzept zielt grundsätzlich auf effektive Lösungen hinsichtlich des Bildungs- und Betreuungsauftrags im frühpädagogischen Bereich ab. Kindergärten, die auf das Infans-Konzept setzen, können damit eine individuelle Förderung der Kinder erreichen.

Die Interessen des Kindes stehen dabei an erster Stelle und sollen mit den Zielen der Eltern, Erzieher/innen und Gesellschaft in Einklang gebracht werden. Die grundlegenden Erziehungsziele werden daher stets unter Berücksichtigung des einzelnen Kindes und dessen Interessen angestrebt.

Wie können sich Erzieher/innen rund um das Infans-Konzept weiterbilden?

Der Ansatz des Infans-Konzepts klingt überaus interessant und hat viel Potenzial. Erzieher/innen und andere pädagogische Kräfte, die sich näher mit dem Thema befassen möchten, liegen mit einer entsprechenden Weiterbildung goldrichtig. Ein Seminar zum Infans-Konzept vermittelt die Grundlagen dieses Ansatzes und liefert so wichtige Denkanstöße.

Aus einem solchen Kurs kann man viel mitnehmen und sich fachlich weiterentwickeln. Selbst in Kindertageseinrichtungen, die das Infans-Konzept nicht konsequent anwenden, kann eine solche Qualifizierung somit von Vorteil sein.

Welche Alternativen gibt es zum Infans-Konzept im Kindergarten?

Das Infans-Konzept ist ohne Frage interessant, aber keineswegs alternativlos. Diverse pädagogische Ansätze und Kita-Konzeptionen sorgen für teils sehr unterschiedliche Ausrichtungen der Einrichtungen im Bereich der Frühpädagogik.

Erzieher/innen auf Jobsuche und Eltern auf der Suche nach einem Betreuungsplatz sollten sich diesbezüglich gleichermaßen informieren. Das gilt auch für die Kita-Leitung, sofern diese Maßnahmen zur Umstrukturierung der Einrichtung anstrebt.

Unabhängig von der Ausgangssituation sind hier beispielsweise die Montessoripädagogik, die Waldorfpädagogik, der spielzeugfreie Kindergarten und der Situations-Ansatz zu nennen. Es spricht zudem auch nicht dagegen, Aspekte verschiedener Konzepte zu kombinieren.