Kindergarten – Ratgeber für Erzieher

Viele Kindergärten beklagen seit einigen Jahren einen akuten Fachkräftemangel, so dass in vielen Kindertagesstätten Erzieher/innen fehlen. Pädagogische Fachkräfte werden vielerorts händeringend gesucht, was ausgebildete Erzieher/innen in eine vorteilhafte Position bringt. Allerdings stellt sich mitunter auch die Frage, warum im Kindergarten ein so akuter Mangel an Fachkräften besteht.

Grundsätzlich sollten sich all diejenigen, die den Erzieherberuf erlernt haben oder dies in Betracht ziehen, eingehend mit dem Berufsbild befassen und mitunter auch ähnliche Berufe genauer unter die Lupe nehmen. Hier auf Kindergarten.info werden nicht nur Eltern von Kindergartenkindern fündig, sondern auch (angehende) Erzieher/innen, die hier alles finden, was sie wissen müssen.

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Erzieher/in per Ausbildung oder Umschulung werden

Wenn es um eine Laufbahn als pädagogische Fachkraft geht, liegt eine Qualifizierung als staatlich anerkannte/r Erzieher/in nahe. Die Erzieherausbildung findet in schulischer Form an Fachschulen für Sozialpädagogik oder Berufsfachschulen für Sozialwesen statt und sieht zudem ein praktisches Anerkennungsjahr vor, so dass ausgebildete Erzieher/innen über umfassende Kompetenzen verfügen. Nicht zuletzt wegen des akuten Mangels an Fachkräften und Kindergartenplätzen haben aber auch Quereinsteiger gute Chancen und können sich per Umschulung beziehungsweise praxisintegrierter Ausbildung qualifizieren.

Aufgaben und Herausforderungen für Erzieher/innen im Kindergartenalltag

Erzieher/innen sind vor allem in Kindergärten beschäftigt und beaufsichtigen die dort zu betreuenden Kinder. Dabei kommt es nicht nur darauf an, Gefahren von den Kindern fernzuhalten, sondern auch auf eine altersgerechte Förderung der Kinder. Die frühkindliche Entwicklung und Erziehung ist folglich die Kernkompetenz der pädagogischen Fachkräfte, für die Kinder sowie für die Eltern die zentralen Ansprechpartner sind.

Ihnen obliegt die Umsetzung des pädagogischen Konzeptes, indem sie den Kindern verschiedene Angebote machen, sie in ihrer Entwicklung unterstützen und gleichzeitig einen strukturierten Tagesablauf vorgeben. In erster Linie sollen die Kinder aber sinnvoll und altersgerecht beschäftigt werden. Da im Kindergarten unterschiedlichste Kinder betreut werden, ergeben sich für Erzieher/innen äußerst vielfältige und spannende Arbeitsalltage.

Alternativen zum Erzieherberuf im Kindergarten

Wer Kinder liebt und daher einen pädagogischen Beruf ergreifen möchte, denkt oftmals an ein Lehramtsstudium oder eine Erzieherausbildung. Man muss allerdings nicht zwingend an einer Schule unterrichten oder im Kindergarten arbeiten, um sich selbst zu verwirklichen und im pädagogischen Bereich tätig zu werden. Es gibt durchaus Alternativen zum Erzieherberuf, die Interessierten die Chance geben, abseits der Kindergärten mit Kindern zu arbeiten. Nachfolgend findet sich eine kurze Übersicht über interessante Alternativen:

  • Tagesmutter beziehungsweise Tagesvater
  • Babysitter
  • Nanny

Eine abgeschlossene Ausbildung als Erzieher/in ist dabei zumeist kein Muss, aber dennoch überaus sinnvoll, schließlich bietet sie eine umfassende Qualifikation. Erzieher/innen, die aus dem Kindergartenalltag aussteigen möchten, und auch Quereinsteiger sollten die Alternativen zu einer Tätigkeit als Erzieher/in im Kindergarten folglich ernst nehmen.

Weiterbildungsmöglichkeiten für Erzieher/innen

Menschen, die als Erzieher/in zwar beruflich ihre Erfüllung gefunden haben, aber zugleich Karriere im Kindergarten machen möchten, sollten zu gegebener Zeit über eine Weiterbildung beziehungsweise Fortbildung nachdenken. Zusätzliche Qualifikationen können unter anderem sein:

  • Fachwirt/in im Erziehungswesen
  • Pädagogikstudium
  • Betriebswirt/in im Sozialwesen
  • Qualitätsbeauftragte/r im Gesundheits- und Sozialwesen

Mehr Verantwortung sowie ein höheres Gehalt sind das Resultat des Engagements, das Erzieher/innen in eine Weiterbildung stecken. Vor allem die Notwendigkeit eines massiven Ausbaus des Betreuungsangebots verschafft ambitionierten pädagogischen Fachkräften vielfältige Perspektiven, die es mithilfe weiterer Qualifizierungen zu nutzen gilt.

Interessante Informationen für Erzieher/innen

Erzieher/innen, die sich ein genaues Bild von ihren beruflichen Möglichkeiten und der Situation auf dem Arbeitsmarkt machen möchten, können eine Berufsberatung in Anspruch nehmen und/oder online recherchieren. Zahlreiche Webseiten, wie zum Beispiel auch Kindergarten.info, widmen sich dem Thema Kindergarten und setzen sich zugleich mit dem Erzieherberuf auseinander. Dabei zeigen sie Einstiegschancen auf und informieren Erzieher/innen außerdem über verschiedene Kindergarten-Konzepte, Spielideen und auch Aufstiegsmöglichkeiten. Wer Kinder liebt und als pädagogische Fachkraft durchstarten möchte, wird für sein Engagement mitunter auch in Form eines höheren Verdienstes belohnt.

Die Stellung des Erzieher-Berufs

Unabhängig davon, ob es um eine Ausbildung, Umschulung oder Weiterbildung geht, sollte Interessierten klar sein, dass der Beruf des Erziehers nicht nur darin besteht, mit den Kindern zu spielen. Dass der Beruf für Außenstehende diesen Anschein erweckt, sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass es um weitaus mehr geht. Eine professionelle Kinderbetreuung geht mit einem hohen Maß an Verantwortung einher, erfordert fundiertes pädagogisches Wissen und setzt zudem eine hohe Belastbarkeit voraus. Erzieher/innen verdienen folglich die Wertschätzung der gesamten Gesellschaft. Vor allem in Anbetracht des akuten Mangels an pädagogischen Fachkräften bei gleichzeitig steigendem Betreuungsbedarf ist die Bedeutung des Erzieher-Berufs nicht zu unterschätzen.

In den vergangenen Jahren hat sich die Personalsituation im Erziehungswesen teilweise dramatisch verschärft. Erzieher/innen werden daher händeringend gesucht und verfügen über gute Berufsaussichten. Auch Menschen, die nicht in diesem Segment tätig sind, bekommen dies immer häufiger zu spüren, denn in Ermangelung von Kita-Plätzen müssen Eltern entweder auf Alternativen ausweichen oder ihre beruflichen Pläne vorerst auf Eis legen, weil sie keine Betreuung für ihren Nachwuchs haben.

Darum sind Weiterbildungen für Erzieher/innen so wichtig

Die guten Berufsaussichten für Erzieher/innen sorgen dafür, dass zahlreiche Jobs zur Verfügung stehen und im Vergleich zu anderen Berufszweigen ein deutlich geringerer Konkurrenzkampf unter den Bewerberinnen und Bewerbern um eine Stelle besteht. Folglich könnte man annehmen, zusätzliche Qualifikationen seien nicht erforderlich. Dass man sich durch die eine oder andere Weiterbildung von Mitbewerbern abheben und so seine Chancen steigern kann, steht außer Frage, ist aber nicht der einzige Grund, der für die Inanspruchnahme der Weiterbildungsmöglichkeiten für Erzieher/innen spricht. Wer den Beruf des Erziehers voller Leidenschaft ausübt, hat hohe Ansprüche an die eigenen Leistungen und vielfach den Wunsch, die vorhandenen Kompetenzen weiter auszubauen. Dass dadurch mitunter auch ein Aufstieg auf der Karriereleiter begünstigt werden kann, ist ein weiteres Argument für eine Weiterbildung als Erzieher/in.

Für die vielfältigen Weiterbildungsmöglichkeiten für Erzieher/innen kann die Situation auf dem Arbeitsmarkt kaum gelten, schließlich werden pädagogische Fachkräfte dringend benötigt und müssen daher nicht zwingend mit zusätzlichen Qualifikationen auftrumpfen können. Diese schaden aber auch nicht und können für spannende Perspektiven im Umfeld des Erziehungswesens sorgen. An Motivation dürfte es Erzieherinnen und Erziehern also nicht mangeln, wenn es um eine Fortbildung geht.

Interne und externe Weiterbildungsmöglichkeiten für pädagogische Fachkräfte

Erzieher/innen, die die Chancen einer Weiterbildung schätzen und die entsprechenden Möglichkeiten nutzen möchten, sollten sich zunächst einen Überblick verschaffen. Seminare, Fortbildungen und sogar berufsbegleitende Studiengänge stehen hier zur Auswahl und dienen der Kompetenzerweiterung. Wer beruflich mehr erreichen möchte, sollte folglich aktiv werden und nach geeigneten Qualifikationen Ausschau halten. Diese werden üblicherweise extern und aus Eigeninitiative absolviert. Es liegt somit im Ermessen der pädagogischen Fachkraft, ob und wie sie sich in ihrer Freizeit weiterbildet.

Darüber hinaus sind interne Schulungen im pädagogischen Bereich ebenfalls weit verbreitet. In den Kindertagesstätten und sonstigen Einrichtungen herrscht ein großes Bewusstsein für die Relevanz des Qualifikationsprofils. So ist es häufig der Fall, dass seitens der Kita-Leitung eine kurze Weiterbildung einmal jährlich durchgeführt wird. Diese kann direkt in der Kita stattfinden oder in externen Schulungsräumen. Häufig schließt der Kindergarten dafür für ein paar Tage, so dass sich die Erzieher/innen voll und ganz auf die interne Weiterbildung konzentrieren können.

Der Arbeitsalltag von Erziehern besteht nicht nur aus lustigen Spielen, sondern verlangt ihnen einiges ab. Aus diesem Grund sind regelmäßige Weiterbildungen sehr wichtig. Dass man die internen Angebote des Arbeitgebers wahrnimmt, ist eine Selbstverständlichkeit. Ergänzend sollte man aber auch über eine externe Weiterbildung nachdenken.