Kindergartenwechsel ja oder nein
Nicht wenige Eltern stehen vor der Frage, ob sie einen Kindergartenwechsel anstreben sollen oder nicht. Grundsätzlich kann man heutzutage froh sein, überhaupt einen Kindergartenplatz zu ergattern, denn trotz Rechtsanspruch gemäß SGB VIII haben die Kommunen vielerorts Probleme, eine ausreichende Zahl an Betreuungsplätzen im Kindergarten und in der Kindertagespflege bereitzustellen.
Dies bedeutet aber nicht, dass man alles hinnehmen muss und bis zum Schuleintritt des Nachwuchses an den betreffenden Kindergarten gefesselt ist. Es gibt durchaus Situationen, in denen ein Kindergartenwechsel im Raum steht und absolut legitim erscheint. Allerdings sollten Eltern diesbezüglich nichts überstürzen und den Wechsel der Kita sorgfältig überdenken, denn dieser bedeutet nicht nur zusätzlichen Aufwand, sondern auch für das Kind eine komplette Umgewöhnung.
Durch den Wechsel in einen anderen Kindergarten wird das Kind zumindest teilweise aus seinem gewohnten Umfeld gerissen und muss sich erst einmal in der neuen Kindertagesstätte eingewöhnen. Ob man dies dem eigenen Nachwuchs zumutet, hängt von der Gesamtsituation ab und sollte wohlüberlegt sein.
Wann ist ein Kindergartenwechsel angezeigt?
Dass ein Kindergartenwechsel ein einschneidendes Erlebnis für das betreffende Kind ist, steht außer Frage. Es gibt allerdings viele Situationen, in denen dieser Schritt durchaus angezeigt ist. Zudem wird der Kita-Wechsel den Nachwuchs auch wohl kaum traumatisieren und stellt diesen lediglich vor eine neue Herausforderung, die es zu meistern gilt. In der Regel liegt einem Kindergartenwechsel einer der folgenden Gründe zugrunde:
- Umzug
Ein häufiger Grund für einen Kindergartenwechsel ist der Umzug der Familie. Oftmals ist der Kindergarten zu weit vom neuen Wohnort entfernt, so dass das Kind notgedrungen einen anderen Kindergarten besuchen muss. - Erzieher/innen
Eltern sehen sich zuweilen veranlasst, den Kindergarten zu wechseln, wenn sie mit den vor Ort tätigen pädagogischen Fachkräften nicht zurechtkommen. Da man den Erzieher/innen tagtäglich das eigene Kind anvertraut, sollte eine gewisse Vertrauensbasis bestehen. Ist dies nicht der Fall, ist ein Kindergartenwechsel mitunter der letzte Schritt. - Unzufriedenheit mit den Abläufen im Kindergarten
Es kommt auch immer wieder vor, dass man als Mutter oder Vater im Laufe der Zeit feststellen muss, dass die im Kindergarten praktizierten Erziehungsmethoden den eigenen Vorstellungen widersprechen. Mitunter ist man auch mit den Abläufen im Kita-Alltag nicht einverstanden. Wer das Gefühl hat, dass die Erzieher/innen nicht richtig auf das eigene Kind achten, kann dieses kaum noch ruhigen Gewissens in den Kindergarten schicken und wird sich somit früher oder später nach einer neuen Kita umschauen. - Kind fühlt sich unwohl
Grundsätzlich sollte man einem Kind ausreichend Zeit geben, sich im Kindergarten einzugewöhnen. Der erstmalige Besuch einer Kita ist ein einschneidendes Erlebnis, dessen Verarbeitung Zeit braucht. Es kommt aber leider immer wieder vor, dass ein Kind sich weiterhin unwohl fühlt und weder zu den Erzieher/innen noch zu den anderen Kindern eine Beziehung aufbaut. Mitunter sollte man dann über einen Kindergartenwechsel nachdenken.
Kindergartenwechsel – Was ist zu beachten?
Parallel sollte man den neuen Kindergarten ganz genau unter die Lupe nehmen und erst einmal besichtigen. Im Gespräch mit den Erzieher/innen sowie der Leitung gewinnt man einen guten ersten Eindruck. Zudem schadet es auch nicht, das Kind zu Schnuppertagen mitzunehmen, um festzustellen, ob es sich in dem neuen Kindergarten wohlfühlt. Viele Eltern sehen es als große Belastung für das Kind an, wenn dieses den Kindergarten wechseln muss.
Das Kind sollte durchaus auf den Kindergartenwechsel vorbereitet werden, verkraftet diesen in der Regel aber sehr gut. Eltern sollten also mit ihrem Nachwuchs sprechen und erklären, dass fortan eine andere Kita besucht wird. Zumeist ist dies kein allzu großes Problem für den Sprössling, denn Kinder sind offen für Neues und verkraften Veränderungen besser als Erwachsene oftmals meinen.
Ist ein Kindergartenwechsel bei Umzug Pflicht?
Zuweilen stellt sich aber auch die Frage, ob ein Kindergartenwechsel im Falle eines Umzuges Pflicht ist. Es kann durchaus sein, dass der Kita-Vertrag deutlich macht, dass lediglich Kinder aus der betreffenden Stadt einen Anspruch auf frühkindliche Förderung in den kommunalen Einrichtungen haben. Nach einem Umzug in eine andere Stadt, kann dem nun auswärtigen Kind folglich mitunter gekündigt werden. Ob und inwiefern dies der Fall ist, ist bei der Kommune zu erfragen.
Achtung! Zwei Tipps aus der Redaktion
Kümmern Sie sich frühzeitig um einen neuen Kindergartenplatz!
Steht beispielsweise ein Umzug aus beruflichen Gründen an, bedeutet dies für die gesamte Familie eine große Umstellung. Dazu gehört unter anderem auch ein Kindergartenwechsel, der angesichts der vielerorts angespannten Situation gut vorbereitet sein will. Sobald der Kita-Wechsel absehbar ist, sollten sich Eltern am neuen Wohnort um einen Betreuungsplatz kümmern und sich zu diesem Zweck an die Stadt sowie die Kindergärten selbst wenden.
Die Vergabeverfahren erweisen sich zuweilen als sehr komplex, weshalb ein gewisser Vorlauf einzuplanen ist. Dies gilt auch für einen Kindergartenwechsel aus anderen Gründen.
Bereiten Sie Ihr Kind auf den Kindergartenwechsel vor!
Die Organisation eines Kindergartenwechsels ist für die Eltern immer wieder herausfordernd, denn einerseits müssen sie dem alten Kindergarten kündigen und andererseits einen neuen Kita-Platz suchen. Unabhängig von den äußeren Umständen sollte man aber auch stets an das Kind denken. Der Kindergarten ist ein wichtiger Ankerpunkt im Leben des Kindes, so dass ein Wechsel ein gravierender Einschnitt ist.
Hier sind Mütter und Väter gefordert, um ihr Kind aufzufangen und ihm den Kindergartenwechsel möglichst zu erleichtern. Je nach Alter des Kindes sollte man darüber sprechen und gegebenenfalls sich auch viel Zeit für die Eingewöhnung nehmen. Verständnis für die Situation des Kindes ist hier das A und O.