Kinderpsychologe – Psychologische Betreuung für Kinder
Psychische Probleme sind auch heutzutage noch hin und wieder ein echtes Tabuthema, obwohl sie durchaus mehr in den Mittelpunkt des Interesses rücken und zunehmend zu einem gesamtgesellschaftlichen Problem werden. Immer mehr Menschen leiden heutzutage unter psychischen Problemen und suchen sich gegebenenfalls professionelle Hilfe. Kinder und Jugendliche sind davon nicht ausgenommen, weshalb Kinderpsychologen zunehmend gefragt sind. Ob kinderpsychologische Hilfe angezeigt ist oder es sich einfach um eine schwierige Phase handelt, die jedes Kind früher oder später durchmacht, muss im Einzelfall ergründet werden. Gegebenenfalls sollten die Eltern auch das Gespräch mit den Erziehern und dem Kinderarzt suchen.
Darum geht es in der Kinderpsychologie
Die Kinderpsychologie versteht sich als Disziplin der Entwicklungspsychologie und fokussiert dabei vor allem die Kindheit. Je nach Auslegung der Kinderpsychologie kann diese allerdings schon bei der Pränatalentwicklung ansetzen. Im Wesentlichen konzentriert sie sich jedoch auf die Kindheit und Jugendzeit. Im Laufe der Zeit hat sich die Kinderpsychologie stetig weiterentwickelt und mehr und mehr an Bedeutung gewonnen.
Strenge und autoritäre Erziehungsmethoden gelten mittlerweile nicht mehr als zeitgemäß. Es ist unter anderem auch den Erkenntnissen der Kinderpsychologie zu verdanken, dass der Individualität eines jeden Kindes verstärkt Rechnung getragen wird. Es geht also nicht mehr darum, das Kind durch strenge Erziehung in die gewünschten Bahnen zu lenken, sondern um eine adäquate Förderung.
Die Kinderpsychologie liefert gewissermaßen die Basis für die moderne Pädagogik, indem sie die altersbezogenen Veränderungen im Verhalten und Erleben während des Heranwachsens betrachtet. Das Lernen, die Sozialisation und auch die Selbstverwirklichung sind hier zentrale Aspekte.
Der Beruf des Kinderpsychologen
In vielen Fällen wird die Bezeichnung Kinderpsychologe aber auch für den Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten genutzt. Dieser hat beispielsweise Pädagogik studiert und im Anschluss daran eine psychotherapeutische Weiterbildung absolviert, um Kinder und Jugendliche psychotherapeutisch behandeln zu dürfen.
Qualifizierung als Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut/in für Erzieher/innen
Im beruflichen Alltag werden Erzieher/innen immer wieder mit verhaltensauffälligen Kindern konfrontiert, denen sie beispielsweise im Kindergartenalltag nur unzureichend gerecht werden können. Wer daraus seine Berufung zieht, will sich als Erzieher/in weiterentwickeln und fasst eine Qualifizierung als Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut/in ins Auge. Die umfassenden Erfahrungen aus dem Kindergarten sind ohne Frage sehr wertvoll, aber noch keine ausreichende Basis, um Kinderpsychologin beziehungsweise Kinderpsychologe zu werden. Dazu bedarf es eines Studiums, das mit dem Diplom oder dem Master in einem der folgenden Fächer zu absolvieren ist:
- Pädagogik
- Psychologie
- Sozialpädagogik
- Soziale Arbeit
- Heilpädagogik
Nach dem Studienabschluss steht dann noch die Approbation an, die die Zulassung als Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut/in darstellt. Damit darf man dann auch in einer eigenen Praxis tätig werden und Kinder sowie Jugendliche psychotherapeutisch behandeln. Wer als Erzieher/in ohnehin mit einem berufsbegleitenden Studium liebäugelt und gerne psychotherapeutisch mit Kindern arbeiten möchte, sollte diesen Qualifizierungsweg kennen und in Angriff nehmen. Für Psychologische Psychotherapeuten besteht zudem die Möglichkeit, eine anerkannte Zusatzqualifikation auf dem Gebiet der Kinder- und Jugendlichentherapie zu erlangen.