Offener Kindergarten

Der offene Kindergarten verzichtet zu einem großen Teil auf strenge Vorschriften und bietet den Kindern auf diese Art und Weise viel Entscheidungsfreiheit. Viele Eltern, die einen Kindergartenplatz für ihren Nachwuchs suchen, hören im Zuge dessen erstmalig von dem Konzept der offenen Arbeit im Kindergarten. Dementsprechend bestehen oftmals auch Unsicherheiten bezüglich dieses Konzeptes, die es aus der Welt zu schaffen gilt.

Da die Kinder im Kindergarten nicht nur verwahrt werden, sondern vielmehr gefordert und gefördert werden sollen, ist das jeweilige Kindergarten-Konzept überaus relevant. Daher sollten sich Eltern auf der Suche nach dem richtigen Kindergarten unter anderem auch mit der offenen Arbeit befassen.

Philosophie und Grundlagen der offenen Arbeit im Kindergarten

Der offenen Arbeit als pädagogisches Konzept liegt grundsätzlich eine Berücksichtigung der individuellen Entwicklungsbedürfnisse zugrunde. Anders als in den meisten Kindergärten existieren hier keine festen Gruppen. Auf den ersten Blick kann dies zuweilen als Nachteil ausgelegt werden, da den Kindern so eine feste Struktur fehlen könnte. In der Praxis ergibt sich eine derartige Problematik jedoch eher nicht. Stattdessen genießen die Kinder viele Freiheiten und können selbst entscheiden, wo und was sie spielen. Entscheidungsfähigkeit, Konzentration und Aufmerksamkeit sollen auf diese Art und Weise aktiv gefördert werden.

Kindern wird im offenen Kindergarten somit viel Freiheit geboten, was in der Vergangenheit in betreffenden Einrichtungen nicht nur Langeweile, sondern auch Aggressionen effektiv mindern konnte. Themen-, Funktions- und Aktionsräume bieten den Kindern maximale Bewegungsfreiheit im Kindergarten, so dass sie ihren individuellen Bedürfnissen und Interessen folgen können. Die Erzieher/innen fungieren mehr oder weniger als Beobachter, ohne jedoch die pädagogische Betreuung der ihnen anvertrauten Kinder zu vernachlässigen.

Wesentliches Merkmal der offenen Arbeit im Kindergarten ist folglich die Möglichkeit, dass die Kinder ihre Spielgruppen frei wählen. Partizipation steht dabei im Fokus und soll den Kindern die Gelegenheit geben, aktiv zu gestalten und Anteil am Tagesablauf im Kindergarten zu haben. Sie sollen sich dadurch möglichst frei entfalten und ihr natürliches Entwicklungspotenzial ausschöpfen können. Das Kind wird animiert, aktiv zu werden und dabei seiner Neugier zu folgen. Da seitens der Erzieher/innen beziehungsweise des Kindergartens keine starren Vorgaben existieren, können alle Kinder von der offenen Arbeit im Kindergarten profitieren. Der offene Kindergarten vermittelt so emotionale, soziale und kommunikative Kompetenzen, die den Kindern ein Leben lang zugutekommen.

Die Geschichte der offenen Arbeit im Kindergarten

Ende der 1970er-Jahre entstand die offene Arbeit als neuartiges Kindergarten-Konzept in Deutschland, das dann ab den 1980er-Jahren an mehr und mehr Kindertagesstätten praktiziert wurde. Verschiedene Konzepte anderer Reformpädagogen dienten dabei als Inspirationsquellen für den offenen Kindergarten. Verschiedene Elementarpädagogen fassten seinerzeit den Entschluss, andere Wege zu gehen und Kindern im Kindergarten möglichst viele Freiheiten zu gewähren.

Offene Türen und das gruppenübergreifende Arbeiten sind auch nach einigen Jahrzehnten nach wie vor Besonderheiten des offenen Kindergartens, der sich vielerorts durchgesetzt hat. Nichtsdestotrotz ist die offene Arbeit nur eines von vielen Konzepten, die in den Kindergärten der Bundesrepublik Deutschland zum Einsatz kommen.

Was macht die offene Arbeit im Kindergarten aus?

Wer wissen möchte, was es mit dem offenen Kindergarten auf sich hat, kann lange Abhandlungen über die offene Arbeit studieren. Zunächst lässt sich das Ganze allerdings auf die folgenden Aspekte herunterbrechen, die einen guten ersten Eindruck von der offenen Arbeit im Kindergarten vermitteln:

  • aktives Gestalten
  • Vertrauen in die Fähigkeiten des Kindes
  • Erwachsene als Begleiter der kindlichen Entwicklung
  • Freiräume zur freien Entfaltung
  • Förderung der Eigeninitiative
  • demokratische Beteiligung

Welche Kinder sind besonders gut in einem offenen Kindergarten aufgehoben?

Eltern, die nach dem richtigen Kindergarten für ihren Nachwuchs suchen, werden mit unterschiedlichsten Konzepten und Ansätzen konfrontiert. Im Zuge dessen stellt sich unter anderem auch die Frage, ob ein offener Kindergarten die richtige Wahl ist und welche Kinder in besonderem Maße davon profitieren. Zunächst sollten sich die Eltern mit der Idee der offenen Arbeit identifizieren können.

Ansonsten gibt es keine Einschränkungen, denn in offenen Kindergärten existieren keine starren Pläne und feste Vorgaben. Stattdessen nehmen die Erzieher/innen die Kinder als Individuen wahr und gehen auf ihre jeweiligen Fähigkeiten und Bedürfnisse ein. Durch die Förderung der Eigenständigkeit kann jedes Kind profitieren und sich somit dank der offenen Arbeit positiv entwickeln.

Worin liegen die Vorteile der offenen Arbeit im Kindergarten?

Im Gegensatz zu anderen pädagogischen Konzepten setzt die offene Arbeit auf Partizipation. Bereits die Kleinsten werden aktiv eingebunden und profitieren von der demokratischen Beteiligung. Auf diese Art und Weise werden auch Kinder ernst genommen und wachsen zu eigenverantwortlichen Mitgliedern der Gesellschaft heran.

Im offenen Kindergarten werden soziale, emotionale und kommunikative Kompetenzen in besonderem Maße gefördert, da die Kinder ihre Meinungen kundtun sollen und zudem in Abstimmung mit den anderen Kindern sowie den Erziehern Kompromisse eingehen müssen.